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Was bringt Erdung wirklich?

Susann Nordmann

Was versteht man unter Erdung?


Hast du dich auch schonmal gewundert, warum immer mehr Menschen barfuß spazieren gehen? Dieser direkte Kontakt zur Erdoberfläche wird als Erdung, auch bekannt als "Grounding" oder "Earthing", bezeichnet. Die Theorie hinter der Erdung ist, dass unser Körper eine elektrische Ladung aufnimmt, die durch den direkten Kontakt mit der Erde ausgeglichen werden kann. Doch was ist dran an diesem Hype? Und was sagt die Wissenschaft dazu?


Welche positiven Effekte werden dem Erden nachgesagt?


Es gibt eine Vielzahl an Studien, die dem Erden mehrere positive Effekte bescheinigen. Vorab ist jedoch zu sagen, dass die Forschung auf diesem Gebiet noch in den Kinderschuhen steckt und es noch weitere groß angelegte Studien benötigt um alle Effekte zu verstehen und zu bestätigen.


  1. Reduzierung von Entzündungsvorgängen im Körper

    Laut einer Studie von 2015 (Journal of Inflammation Research) kann Erdung dazu beitragen, die Entzündungsreaktion nach einer Verletzung zu reduzieren und die Wundheilung zu beschleunigen. Eine andere Studie aus dem Jahr 2012 (Journal of Environmental and Public Health) stellte fest, dass die Erdung "eine natürliche und universell verfügbare Ressource mit dem Potenzial zur Verringerung von Entzündungen in der Bevölkerung" sein könnte. Der Effekt wurde damit begründet, dass durch den direkten Kontakt zur Erdoberfläche freie Elektronen aufgenommen werden. Diese Elektronen können dann als Antioxidantien wirken und freie Radikale im Körper neutralisieren. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die Zellen schädigen und Entzündungen verursachen können.


  2. Verbesserung der Regeneration und Verringerung der Leistungsabnahme

    Eine Studie des Olympiazentrums Österreich aus dem Jahr 2019 zeigt, dass geerdeter Schlaf (auf einem geerdeten Spannbettlaken) zu einer weniger ausgeprägten Leistungsabnahme und einem geringeren Kreatinkinase-Anstieg nach einer exzessiven Muskelbeanspruchung führen kann. Zudem wird ein positiver Effekt auf die Muskelregeneration beobachtet, da die Hämokonzentration im Blut konstant bleibt und Entzündungsparameter wie IP-10, MIP-1alpha und sP-Selectin (assoziiert mit Muskelschäden) gesenkt werden. Die folgende Grafik zeigt die Verteilung der Erschöpfungsreaktion nach dem Training bei geerdeten (GRD) und ungeerdeten (UGD) Probanden:

    Erdung Regeneration
    Quelle: Effectiveness of Grounded Sleeping on Recovery after intensive eccentric muscle loading, Olympiazentrum Österreich, 2019

    Geerdete Personen (GRD):

    0% sehr starke Erschöpfung

    25% keine Erschöpfung


    Nicht-geerdete Personen (UGD):

    40% sehr starke Erschöpfung

    0% keine Erschöpfung


  3. Verbesserung der Herzgesundheit

    Studien aus den Jahren 2011 und 2013 im Journal of Alternative and Complementary Medicine zeigen auf, dass Erdung dazu beitragen kann, die Durchblutung zu verbessern (was die Herzgesundheit positiv beeinflussen kann) sowie die Herzfrequenzvariabilität zu erhöhen (Indikator für gute Herzgesundheit).


  1. Reduzierung von Schmerzen

    Durch den bereits beschriebenen positiven Effekt auf Entzündungsreaktionen und Wundheilung, können ebenso Schmerzen reduziert werden. Dies wurde ebenso in der bereits erwähnten Studie von 2015 im Journal of Inflammation Research bestätigt. Die folgende Grafikt stellt das wesentlich geringere Schmerzempfinden der Probanden aus der Erdungs- im Vergleich zu der Placebo-Gruppe dar.

    Zusammenhang Erdung und Schmerzempfinden
    Quelle: The effects of grounding (earthing) on inflammation, the immune response, wound healing, and prevention and treatment of chronic inflammatory and autoimmune diseases, Journal of Inflammation Research 2015
  2. Verbesserung des Schlafes und Normalisierung des Cortisolwertes

    Einige Forschungen deuten darauf hin, dass Erdung dazu beitragen kann, die Schlafqualität zu verbessern. Eine Studie, die 2004 im Journal of Alternative and Complementary Medicine veröffentlicht wurde, fand heraus, dass geerdeter Schlaf dazu beitragen kann, die Schlafqualität zu verbessern, den Cortisolspiegel zu normalisieren und Stress und Angstzustände zu reduzieren. Cortisol ist der Gegenspieler zum Schlafhormon Melatonin. Ein natürliches Absinken des Cortisolspiegels zum Abend hin begünstigt die Melatoninproduktion und fördert das Einschlafen. Eine weitere Studie von 2010 (Journal of Alternative and Complementary Medicine) fand heraus, dass Erdung dazu beitragen kann, die Schlafqualität zu verbessern und die Wachheit am Morgen zu erhöhen.


Eigene Erfahrung


Da ich selber aktuell weder an chronischen Schmerzen noch Entzündungsvorgängen leide und auch einen guten Schlaf habe, kann ich persönlich die durch Studien festgestellten positiven Effekte nicht bestätigen. Ich bin ehrlich gesagt eher skeptisch an die Sache herangegangen, als ich anfing beim Spazierengehen mit meinem Hund einfach immer wieder die Schuhe auszuziehen.

Ich muss ehrlich sagen: Es hat sich einfach gut angefühlt. Ich kann es schwer in Worte fassen, aber das barfußlaufen war einfach sehr intensiv und ich habe eine direkte Verbindung mit der Natur gespürt. Vor allem auf feuchtem Moos habe ich ein angenehmes Kribbeln in den unteren Beinen wahrgenommen. Wir haben an den Fußunterseiten eine Vielzahl von sensiblen Nervenzellen, die beim barfußlaufen stimuliert werden...ich spürte die warme Erde, die kalten Steine, das kitzelige Gras, die spitzen Kiesel und das sanfte feuchte Moos. Ich habe mich nach einem Barfußspaziergang wesentlich erholter und "geerdeter" gefühlt. Ich weiß nicht, ob es wirklich am Elektronenaustausch lag oder daran, dass ich durch das bewusste Wahrnehmen des Untergrunds einfach achtsamer und fokussierter war, was de Entspannungseffekt intensiviert hat. Ich werde es auf jeden Fall beibehalten und auch in der kommenden kalten Jahreszeit so oft wie möglich barfußlaufen.


Wie kannst du es ausprobieren?


Trinke doch deinen nächsten Kaffee oder Tee einfach mal draußen barfuß auf der Terrasse oder Wiese und fühle in dich hinein. Oder mache es wie ich und ziehe beim nächsten Spaziergang einfach mal die Schuhe aus. Gerade in der kälteren Jahreszeit haben wir dann gleichzeitig eine Kälteexposition mit den bekannten positiven Effekten.

In einigen Studien wird zum erden ein sogenanntes Erdungsbettlaken verwendet (wurde u.a. in der Studie vom Olympiazentrum Österreich benutzt) . Diese Bettlaken sind typischerweise mit leitfähigen Materialien wie Silberfäden durchzogen und werden an eine Erdungsverbindung (z.B. Erdung der Steckdose) angeschlossen. Der Selbsttest von mir steht noch aus. Ich vermute jedoch, dass aufgrund fehlender akuter und chronischer Schmerzen und Entzündungen, der Effekt eher moderat ausfallen wird. Den Testbericht werde ich aber auf jeden Fall nachreichen :)

Schreib mir bitte, welche Erfahrungen du mit dem Thema Erdung gesammelt hast!




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