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Myofasziale Meridiane und ihre Bedeutung für Schmerzen

Susann Nordmann

Was sind myofasziale Meridiane eigentlich?

Myofasziale Meridiane, oder auch Bindegewebsketten genannt, sind Muskelpartien und Faszien, welche miteinander verkettet sind und Zugkräfte über den kompletten Körper übertragen können. Muskeln kenn sicherlich jeder, aber Faszien sind für viele Menschen wenig geläufig, haben sie doch erst seit einigen Jahrzehnten die verdiente Aufmerksamkeit in der Medizin gefunden. Fasziengewebe bezeichnet Blätter, Kabel, Kanäle und Füllmaterial des Körpers und ist aus lockerem oder straffen Bindegewebe aufgebaut. Im Wesentlichen bestehen die Faszien bzw. das Bindegewebe aus Kollagen- und wenigen Elastin-Fasern (weshalb unter Umständen eine Supplementierung von Kollagen Sinn machen kann um den Aufbau von Bindegewebe, Knorpel etc. zu unterstützen). Diese sind in eine Grundsubstanz aus Wasser und Zucker-Eiweiß-Verbindungen eingebettet.


Wir wirken myofasziale Meridiane?

Wie bereits erwähnt, können entlang der myofaszialen Meridiane Zugkräfte übertragen werden, das heißt, dass negative Anpassungen (Verspannungen etc.) an einer Stelle des Körpers sich symptomatisch an einer ganz anderen Stelle entlang dieser Kette auswirken können. Insgesamt gibt es 11 dieser myofaszialen Bindegewebsketten (an der Körpervorder- und Rückseite, seitlich entlang des Körpers sowie entlang der Arme) und diese wirken nicht separat voneinander, sondern beeinflussen sich gegenseitig.

Die sogenannte oberflächliche Rückenlinie zieht sich zum Beispiel über die komplette Körperrückseite von den Zehenspitzen über die hinteren Beinketten, den Rückenstrecker, die Nackenmuskulatur bis über die Schädeldecke zu den Augenbrauen. So können zum Beispiel Probleme mit der Plantarfaszie an der Fußunterseite über die Kettenwirkung zu Einschränkungen der Sprunggelenksmobilität, Rückenschmerzen oder auch Migräne führen.


Oberflächliche Rückenline und Tiefliegende Frontallinie
links: Oberflächliche Rückenlinie | rechts: Tiefliegende Frontallinie

Eine weitere Kette ist die funktionelle Frontallinie, welche transversal vom rechten Adduktor longus (Muskel des Oberschenkels) zum linken Pectoralis major (Brustmuskel) wirkt. Eine Fehlbelastung bzw. fehlende Stabilität der Hüfte kann sich auf die gegenüberliegende Schulter negativ auswirken und diese über den großen Brustmuskel in eine verstärkte Innenrotation ziehen. Ein Gelenk kann jedoch nur in Außenrotation gesund arbeiten und seine volle Leistungsfähigkeit entfalten.

Der Ursache der Schmerzen auf den Grund gehen

Bleiben wir beim oben genannten Beispiel der funktionellen Frontallinie. Die Symptome äußern sich durch Schmerzen in der linken Schulter, vor allem beim Anheben des Armes oder z.B. bei sogenannten Kipping Pull-Upps.


Schulter Schmerzen Impingement

Wahrscheinlich würde ein Orthopäde ein Schulter-Impingement diagnostizieren, entzündungshemmende Medikamente verschreiben und längerfristig vielleicht sogar zum Ausfräsen des Schultergelenks raten. Oft kann dieses Anstoßen des Oberarmkopfes am Acromion des Schulterblatts und das damit verbunde Einklemmen des Weichgewebes jedoch behoben werden, indem die Schulter wieder in ihre natürlich außenrotierte Stellung gebracht wird. Dies lässt sich durch gezieltes Behandeln der Bindegewebsketten wie der funktionelle Frontallinie erreichen, da ursächlich die fehlende Hüftstabilisation auf der rechten Hüftseite verantwortlich für die Schmerzen der linken Schulter ist. Um die Bindegewebsketten wieder ins Gleichgewicht zu bringen, werden bestimmte Bereiche detonisiert ("Spannung herausgenommen") und andere Bereiche stabilisiert, das heißt durch Kräftigungsübungen gezielt gestärkt.

Dies ist nur eines von vielen Beispieln, wie sich Schmerzen langfristig lösen lassen, indem die Ursache (= rechte Hüfte) behandelt wird und nicht nur die Symptome (= linke Schulter) unterdrückt werden. Denn im worst-case-Szenario wäre die Schulter ohne gezielte Behandlung ausgefräst und die Schmerzen sicherlich übergangsweise reduziert worden, aber langfristig hätten die Zugkräfte der negativ angepassten funktionellen Frontallinie weiterhin gewirkt und den durch das Ausfräsen geschaffenen Spalt wieder verringert. Im Endeffekt wären die Symptome also langfristig wiedergekommen. Das heißt natürlich nicht, dass ich gegen OPs bin, versteht mich bitte nicht falsch. Aber meiner Meinung nach wird heutzutage leider oft zu schnell operiert ohne ganzheitlich den Körper zu betrachten und die Ursache für die Beschwerden herauszufinden.


Deine Erfahrungen...

Schreib mir gerne deine Erfahrungen mit Schmerzen, wie du sie lösen konntest oder welche Schritte bisher nicht zum Erfolg geführt haben. Kommentiere gerne unter dem Beitrag oder schreibe mir eine Mail.

Wenn du deine Schmerzen endlich loswerden möchtest, dann vereinbare ein unverbindliches und kostenfreies Beratungsgespräch und wir schauen uns deine Situation ganz individuell an.




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